So einfach kannst du mit Plesk PHP-Direktiven erstellen

Web Developer & DesignerKategorie
4 min lesen
Wolf-Dieter Fiege

Die zentrale Konfigurationsdatei für PHP ist die php.ini. Über die in der PHP-INI-Datei hinterlegten Einträge lässt sich festgelegen, welchen Einstellungen ausgeführt werden bzw. ob - und wenn ja welche - Erweiterung geladen werden. Durch die Konfiguration der PHP-INI kannst du Verhalten von Skripten entscheidend beeinflussen. Du kannst Inkompatibilitäten „reparieren“, individuelle Sicherheitspräferenzen festlegen, feste Up- und Download-Größen bestimmen, Fehlermeldungen beim Abruf der Seite anzeigen lassen uvm. Ab Plesk Version 11 kannst du PHP-Direktiven aber auch direkt und komfortabel mittels FastCGI über die Administrationsoberfläche Plesk vornehmen.

Die PHP-INI

Die Konfigurationsdatei PHP-INI wird jeweils beim Start von PHP eingelesen und auch bei jedem Aufruf eines PHP-Skriptes geladen. Durch die Einträge, die in dieser Datei hinterlegten werden, kannst du zentral festlegen, welche Einstellungen ausgeführt bzw. nicht ausgeführt werden oder welche Erweiterung geladen bzw. nicht geladen werden sollen. Die Konfigurationsdatei PHP-INI ist sehr einfach aufgebaut.

Eine PHP-Direktive besteht in der Regel aus einem Kommando gefolgt von einem = (Gleichheitszeichen) sowie einem Wert, der idealerweise zwischen „“ (Anführungsstriche) gestellt wird. Zum Beispiel die Direktive Fehlermeldungen nicht anzeigen:

display_errors= “off”

PHP-Direktiven ändern

Um eine PHP-Directive zu ändern, brauchst du meist nur den entsprechenden Wert umzustellen. Grundsätzlichen gibt es positive („on“), negative („off“) und neutrale Werte („none“).
Für diese Werte können allerdings auch alternative Bezeichnungen gewählt werden:
Statt „on“ kannst du alternativ auch “true”, “yes” oder einfach “1” schreiben.

display_errors = “on”
display_errors = “true”
display_errors = “yes”
display_errors = “1”

Statt „off“ kannst du alternativ auch “false”, “no” oder einfach “0” schreiben.

display_errors = “off”
display_errors = “false”
display_errors = “no”
display_errors = “0”

Statt „none“ kannst du alternativ auch „“, none, „none“ schreiben oder den Wert einfach nicht bestimmen.

display_errors = “none”
display_errors = none
display_errors =
display_errors = “”

Unabhängig von der Schreibweise haben die Werte jedoch alle die gleiche Auswirkung. Es handelt sich also um reine Varianten.

Wenn du Limits z.B. für den PHP-Anwendungen zur Verfügung stehenden Speicherplatz oder Up- und Download-Grenzen etc. definieren willst, kannst du dies einfach über die Angabe des entsprechenden Werts tun. Ein reiner Zahlenwert entspricht in diesem Fall der Angabe von Bytes. Um die Zahlenwerte übersichtlicher zu halten, kannst du aber auch folgende Abkürzungen verwenden „K“ für Kilobytes, „M“ für Megabytes und „G“ für Gigabytes.

(Angabe in Bytes) memory_limit = “1000000000”
(Angabe in Kilobytes) memory_limit = “1000000K”
(Angabe in Megabytes) memory_limit = “1000M”
(Angabe in Gigabytes) memory_limit = “1G”

Soll es keine Obergrenze geben (unbegrenzt), verwende bitte den Wert „-1″.

Möchtest du eine zeitliche Begrenzung z.B. für Ladezeiten oder die maximale Laufzeit eines PHP-Skripts vornehmen, gebe einfach den entsprechenden Zahlenwert an – die Zeitangabe wird in Sekunden bemessen.

max_input_time = “30”

PHP-Direktiven über die Kommandozeile oder über Plesk FastCGI

Selbstverständlich kannst du PHP-Direktiven manuell über die Kommandozeile deines Servers vornehmen oder die Einträge in der PHP.INI über einen Editor vornehmen. Eine komfortable Alternative ist jedoch Plesk-FastCGI, mit dem sich PHP-Direktiven schnell und einfach erstellen lassen.
Vorab, Plesk-FastCGI ist einer bestimmten Domain zugeordnet. Das heißt, Änderungen, die du mittels FastCGI vornimmst, wirken sich lediglich auf diejenigen Skripte aus, die unter der entsprechenden Domain laufen.

Logge dich zunächst in das Administrationstool Plesk ein. Wähle nun die Domain aus, für die du individuelle PHP-Direktiven erstellen willst und klicke dann auf In Control Panel öffnen.
Nun gelangst du zu den Domaindetails. Klicke nun auf Hosting-Einstellungen und vergewissere dich, dass unter Webskripte und Statistiken die Option PHP-Unterstützung aktiviert ist und PHP ausführen als Fast-CGI-Application eingestellt ist.

Bestätige nun diese Einstellung. Du gelangst nun automatisch wieder zu deiner Domain. Klicke nun auf PHP-Einstellungen.

Jetzt hast du die Möglichkeit, wichtige Direktiven in Bezug auf Leistungseinstellungen bzw. Allgemeine Einstellungen über vordefinierte Felder vorzunehmen.

Zum Beispiel:

  • memory_limit (der PHP-Anwendungen max. zur Verfügung stehen Arbeitsspeicher)
  • max_execution_time (die maximale Ausführungsdauer von PHP-Skripten)
  • upload_max_filesize (die maximale Dateigröße für Uploads)
  • error_reporting (die Anzeige von Fehlermeldungen)
  • display_errors
  • log_errors
  • allow_url_fopen (die Erlaubnis zur Content-Nutzungen bzw. zum Content-Upload von anderen URLs)
  • uvm.

Über das Freifeld kannst du beliebig weitere PHP-Direktiven eingeben. Anschließend brauchst du deine Änderungen nur noch mit einem Klick auf OK bestätigen.

Fazit

Wie du siehst, bieten dir Direktiven vielfältige Möglichkeit, um die Funktion von PHP-basierten Anwendungen zu optimieren. Umgekehrt kannst du durch falsche Einstellungen natürlich auch die Ausführung von PHP-Skripten negativ beeinflussen - bis hin zum Extremfall, dass sich bestimmte Skripten nicht mehr ausführen lassen.

Sei also vorsichtig und dokumentiere alle Veränderungen, die du vornimmst, um diese bei Bedarf wieder rückgängig machen zu können.

Bildnachweis: Fotolia, Lizenz: GoDaddy